Sendetipps
WAHRHEITSKÄMPFER
Montag, 07.Oktober, 19 - 20 Uhr
Eine Sendung von und mit Nadine Zeidler
In der Oktobersendung geht es um das Projekt „Wahrheitskämpfer“ – „Gezeichnete Portraits ermordeter und verfolgter Journalist*innen“. Ich besuche die Ausstellung in Frankfurt und spreche mit der Initiatorin und Vereinsvorsitzenden Susanne Köhler. Sie stellt uns dieses ganz besondere Mahnmal der Pressefreiheit vor, erzählt, wie es dazu kam und welche Idee dahintersteckt. Einige der mittlerweile fast 700 gezeichneten Journalist*innen-Portraits greift Susanne Köhler heraus und stellt sie uns näher vor.
Im Bild (Künstler: Patrick MacAllister) sehen wir den palästinensischen Journalisten Adel Zourob, der 2023 bei einem Luftangriff im Gazastreifen getötet wurde. Adel Zourob war dafür bekannt, dass er sich für verwundete Kinder einsetzte.
© Patrick MacAllister
DISCOKRACH mit Hirsch
Samstag, 12. Oktober 2024, 21 - 23 Uhr
Sonntag 13. Oktober 2024, 09 - 11 Uhr (Wdh)
In dieser Sendung soll es darum gehen, möglichst viele Force Ink und Mille Plateaux Platten zu spielen. Das wird allerdings allein durch die Menge an Material, das sich in meinem Archiv befinden, sehr schwierig. Achim Szepanski, der im September 2024 verstorben ist, war mit Bemusterung immer sehr großzügig. Kluge Sache. Ein Versuch von Erinnerung an Music, Party, politics und Narretei…
(c) k.a.K.v.
Xinemascope Fotografie Sondersendung
Montag, 14. Oktober 2024, 19 - 20 Uhr
Frankfurt ist voller toller Fotoausstellungen. Xinemascope das Magazin für Kino im weitesten Sinne berichtet über Martin Parr in Schwarzweiß und Farbe, über Neuankäufe der Fotosammlung der Deutschen Börse und einem italienischen Neorealisten in der DZ Bank. Außerdem tolle Fotobücher von Ernst Haas, Barbara Crane und aus China und dem Berlin der frühen 90er.
Foto: © Martin Parr / Magnum
Adventures in Sound: Captain Crucial Cut Klassik plus X
Mittwoch, 23. Oktober, 19 - 21 Uhr
Donnerstag, 24. Oktober, 10 - 12 Uhr (Wdh.)
Heute gibt es in der Sendereihe AiS wieder einmal zwei Stunden Klassik plus X.
Wir hören – den Paganini des Nordens, junge Musizierende und Komponisten,
die oft Gehörtes neu ausloten, oder die gar gleich etwas Neues kreieren, wozu die Bezeichnung dazu erst noch erfunden werden muss.
Wir hören Kompositionen für Tonband, Instrumentalklänge, Geräusche, Sprachgesang und Sprachsamples. Ein freundlicher Riese spielt für uns zarte Melodien, es gibt Musik mit leichtem, schmelzendem Ton - oder wie unter einer Schicht Schnee verborgen.
Außerdem öffnet euer Captain Crucial Cut mit Hilfe einer finnischen Komponistin Türen, Tore und neue musikalische Welten, also lasst euch – wie immer – überraschen!
Adventures in Sound – tune in and get turned on!
Zauberei auf dem Sender
Donnerstag, 24. Oktober 2024 von 20 - 21 Uhr
20 Uhr Einführung | 20.30 Uhr 'Zauberei auf dem Sender - Versuch einer Rundfunkgroteske' von Hans Flesch
Mitwirkende: Ingrid El Sigai, Armin Flesch, Stanislav Rosenberg, Philipp Hunscha u.a.
Am 24. Oktober 1924, 20.30 Uhr, also ein halbes Jahr nach Beginn des Rundfunkregelbetriebs in Frankfurt (01. April 1924) wurde von der seinerzeitigen Anstalt, der Südwestdeutschen Rundfunkdienst AG, ‚Zauberei auf dem Sender - Versuch einer Rundfunkgroteske von Hans Flesch‘ gesendet. Radiopionier Flesch wollte damit ausloten, inwieweit die Kunstform Theater auf das neue Medium übertragbar wäre und auch, welche Einschränkungen einerseits, aber auch neue Möglichkeiten andererseits, sich dadurch bieten würden. So entstand das erste Hörspiel der Rundfunkgeschichte im deutschsprachigen Raum.
Mithilfe des seinerzeit in der Zeitschrift ‚Funk‘ veröffentlichten Texts wagt Tobias Rüger im Rahmen der Reihe ‚Radio-Runde Neues Frankfurt‘ genau hundert Jahre später einen Rekonstruktionsversuch dieses historischen Ereignisses. Getreu des historischen Produktionsverfahrens wird live, mit nur einem Mikrofon in der Mitte des Geschehens, gesendet.
Das Hörstück erzielt seinen stilistischen Effekt durch ‚Montagetechniken', die später, ab der 50er Jahren, mit Tonbandgeräten ausgeführt werden konnten, zum Zeitpunkt der Ausstrahlung aber durch Regiearbeit umgesetzt werden mussten. Ankerfiguren sind der Intendant und der Zauberer, die in Kontrast zueinander mit formalistischen und anarchischen Positionen auftreten.
Vor der Aufführung ordnen die Hörspielautorin- und regisseurin Christine Nagel sowie der Historiker und Sprecher Armin Flesch im Gespräch mit Tobias Rüger die Bedeutung von Hans Flesch und seinem Schaffen für die Entstehung des Rundfunks sowie die Regionalgeschichte Frankfurts ein.
Hans Flesch mit Bertolt Brecht und Kurt Weill (v.r.n.l.) 1929 in Baden-Baden.
Foto mit freundlicher Genehmigung der Fam. B. Jung, Rüdesheim
NIELS WILHELM GADE (1870 – 1890) – EIN DÄNE IN LEIPZIG
Sonntag, 27.10, 21-22 Uhr
Montag, 4.11, 16-17 Uhr (Wdh.)
An diesem Abend werde ich einen Komponisten vorstellen, dem in seinem Leben offensichtlich alles gelang: Niels Wilhelm Gade, geb. 1817 in Kopenhagen und dort 1890 auch gestorben, war ein begabter Violinist und Dirigent und gilt als Dänemarks bedeutendster Komponist des 19. Jahrhunderts. Nach ersten Erfolgen in Kopenhagen kam er 1843 nach Leipzig, wo er neben Robert Schumann auch Felix Mendelssohn-Bartholdy traf und mit ihm zuerst abwechselnd und nach dessen Tod 1847 allein die Leitung des Leipziger Gewandhausorchesters übernahm, bevor er 1848 wieder nach Kopenhagen zurückkehrte. Laut dem Musikjournalisten Jan Brachmann war seine 4. Sinfonie (op. 20) zwischen 1850 und 1890 die meistgespielte Sinfonie eines lebenden Komponisten weltweit, was umgerechnet bedeutet, dass es irgendwo auf der Welt pro Woche eine Aufführung gegeben haben muss. Gades Werk umfasst neben zahlreichen Orchestermusiken und Kantaten auch viele Kammermusiken und Klavierstücke, die vor allem in seiner Heimat auch heute noch zum oft gespielten Repertoire gehören.
Bildunterschrift: Niels Wilhelm Gade, Lithographie von Johann Georg Weinhold, 1845; Bildquelle: Wikipedia.